— 143 -
Mörser aufgestellt, die innerhalb 24 Stunden mit Leichtigkeit 5000 Geschosse in die L>tadt schleudern konnten. Die Belagerung^-arbeiten waren so weit vorgeschritten, daß ein Sturm an der Nordseite der Festung mit Aussicht auf Erfolg unternommen werden konnte. Am 27. wurde die Stadt mit größter Heftigkeit
Fürst Bismarck.
beschossen. General Uhrich sah ein, daß die Festuug nicht länger zu halten war. Auf dem Münsterturme wurde abeuds 3/46 Uhr die weiße Flagge aufgezogen, und am 28. morgens 2 Uhr wurde in einer Baracke bei Königshofen die Übergabe unterzeichnet. Nach 189 Jahren der französischen Herrschaft war Straßburg wieder in deutschen Händen. Die Besatzung, 451 Offiziere und 17 000 Soldaten wurden kriegsgefangen. Am 30. September zog der siegreiche General in die Stadt ein.
Das Einschließungsheer vor Metz hatte einen harten Stand. Die eingeschlossene Armee war an Zahl stärker und machte viele Ausfälle, die jedoch mit gewohnter Tapferkeit zurückgewiesen wurden. Im Oktober trat anhaltender Regen ein, wodurch den braven Truppen der Dienst sehr erschwert wurde. Allein weder die feindlichen Angriffe, noch die Unbilden der Witterung, noch die mangelhafte Verpflegung vermochte sie in ihrer Ausdauer
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Arusus' Tod.
1. Drusus ließ in Deutschlands Forsten Goldne Römeradler horsten,
An den heil'gen Göttereichen Klang die Axt mit freveln Streichen.
2. Siegend fuhr er durch die Lande,
Stund schon an der Wefer Strande,
Wollt' hinüber jetzt verwegen,
Als ein Weib ihm trat entgegen.
3. Übermenschlich von Gebärde Drohte sie dem Sohn der Erde:
„Kühner, den der Ehrgeiz blendet,
Schnell zur Flucht den Fuß gewendet!
4. Jene Marken unsrer Gauen Sind dir nicht vergönnt zu schauen.
Stehst am Markstein deines Lebens,
Deine Siege sind vergebens.
5. Säumt der Deutsche gerne lange,
Nimmer beugt er sich dem Zwange,
Schlummernd mag er wohl sich strecken,
Schläft er, wird ein Gott ihn wecken."
6. Drusus, da sie so gesprochen,
Eilends ist er ausgebrochen,
Aus den L-chauern deutscher Haine Führt er schnell das Heer zum Rheine.
7. Vor den Augen sieht er's flirren,
Deutsche Waffen hört er klirren,
Sausen hört er die Geschosse,
Stürzt zu Boden mit dem Rosse.
8. Hat den Schenkel arg zerschlagen,
Starb den Tod nach dreißig Tagen.
Also wird Gott alle fällen,
Die nach Deutschlands Freiheit stellen.
K. Simrock.
Das Grab im Busenlo.
1. Nächtlich am Vusento lispeln bei Cosenza dumpfe Lieder,
Ans den Wassern schallt es Antwort, und in Wirbeln klingt es wieder
2. Und den Fluß hinauf, hinunter ziehn die Schatten tapfrer Goten Dte den Alarrch beweinen, ihres Volkes besten Toten.
3- Allzufrüh und fern der Heimat mußten sie ihn hier begraben Wahrend noch die Jugendlocken seine Schultern blond umgaben.
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— 197 —
2. Die neue Welt.
Die ersten Europäer, die den Boden von Amerika betreten haben, sind von deutschem Stamme gewesen. Es waren die Normannen, die ihre Wohnsitze an der Küste von Norwegen hatten und von hier ans Raubzüge zur See nach den westlichen und südlichen Küstenländern Europas unternahmen.
Im Jahre 863 entdeckten die Normannen die Insel Island und legten Niederlassungen aus derselben an. Einhuudertuud-zwanzig Jahre darnach entdeckte der Isländer Erik Rotbart Grönland und führte Kolonisten ans die noch unbewohnte Halb-insel. ^Die isländischen Niederlassungen ans Grönland zählten Zwei Städte und sechzehn Kirchensprengel und bestanden über 400 Jahre.
Isländer, die um das Jahr 1000 nach Grönland fahren wollten, aber vom Sturme verschlagen wurden, entdeckten die Ostküste des nordamerikanischen Festlandes. Bald daraus wurden nicht nur die Küstenländer bis in die Gegend des Hudsonstromes besucht, sondern auch Niederlassungen in dem Gebiete des heutigen Staates Massachusetts angelegt.
Die normannischen Kolonien in Amerika gingen im Laufe der nächsten Jahrhunderte wieder unter, und die Kunde von ihnen blieb nur in den alten Volksliedern der Isländer erhalten.
Mittelamerika wurde durch den Genuesen Christoph Kolumbus entdeckt.^ Derselbe, ein weitgereister, vielerfahrener Seemann, kam auf den Gedanken, man müsse wegen der Kugelgestalt der Erde durch eine Fahrt gegen Westen über den Atlantischen Ozean zuletzt nach Indien kommen.^ Er wandte sich an den König von Portugal mit der Bitte um Schiffe; allein er wurde abgewiesen. Nun begab er sich nach Spanien und erlangte nach achtjährigen Bemühungen von König Ferdinand dem Katholischen drei kleine schiffe mit 120 Mann Besatzung. Mit diesen fuhr er am 3. August 1492 von dem kleinen Hasen Palos aus und erreichte am 12. Oktober die Insel Guanahani und bald darauf Cuba und Haiti. Bei seiner Rückkunft nach Spanien wurden ihm die höchsten Ehren erwiesen; bald aber erfuhr er bittere Kränkungen, und das vor seiner Aussahrt gemachte Versprechen, daß er zum Vizekönige der von ihm entdeckten Länder ernannt werde, wurde ihm vom Könige nicht gehalten. Im Jahre 1493 unternahm er seine zweite Forschungsreise mit 17 Schiffen und 1500 Mann; er entdeckte die Antillen und die Insel Jamaika. Unter seinen Begleitern waren viele, die nur in der Erwartung sich angeschlossen hatten, in dem goldreichen Westlande schnell zu großem Vermögen zu gelangen. Als sie sich hierin getäuscht sahen, empörten sie sich gegen Kolumbus und verleumdeten ihn, daß er große Mengen Goldes unterschlagen habe. Dies veran-
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Extrahierte Personennamen: Erik_Rotbart_Grönland Christoph_Kolumbus Ferdinand August Kolumbus
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Norwegen Europas Island Staates_Massachusetts Amerika Mittelamerika Indien Portugal Spanien Cuba Haiti Spanien Jamaika
— 38 —
2. Kaiser Heinrich Iv.
Henrich Iv. war der Sohn und Nachfolger Kaiser Heinrichs Iii. Da er bei dem Tode seines Vaters erst sechs Jahre alt war, führte seine Mutter, die Kaiserinwitwe Agnes, an leiner Statt die Regierung. Der Erzbischof Hanno von Köln und andere Fürsten des Reiches waren mit der Regierung der Kaiserin nnznsrieden. Darum strebten sie darnach, den jungen König seiner Mutter wegzunehmen und die Gewalt im Reiche zu erlang^. In der Osterzeit des Jahres 1062 befand sich der zwölfjährige Heinrich mit seiner Mutter aus der Rheininsel Kaiserswerth bei Düsseldorf. Hierher kam der Erzbischof Hanno mit mehreren Fürsten und wurde von der Kaiserin festlich bewirtet. Nach dem Essen lud Hanno den jungen König ein, das schöne Schiff zu besehen, in dem die fremden Gäste hergereist waren. Mit großer Freude stieg Heinrich in das echiff. Da ruderten die Schiffsleute eilig von der Insel weg, um den jungen König zu entführen. In Angst und mit lautem Klagen um ihren Sohn sah dies die Kaiserin.' Heinrich fürchtete, daß man ihn ermorden wolle, und stürzte sich in den Rhein. Graf Ekbert sprang ihm nach, erreichte ihn schwimmend und brachte ihn zurück in das Schiff. Nun wurde der junge König nach Köln gebracht und hier streng gehalten, und Erzbischof Hanno regierte in feinem Namen das Reich.
Als Heinrich fein sechzehntes Jahr erreicht hatte, wurde er mit dem Schwerte umgürtet und für mündig erklärt. Er sollte nun selbständig das Reich regieren. Dem Erzbischof Hanno war der junge König wegen feiner Strenge abgeneigt; darum nahm er sich den Erzbischos Adalbert von Bremen zum ersten Ratgeber. Adalbert war ein ehrsüchtiger Mann und hütete sich, dem Könige zu widersprechen, auch wenn er Verkehrtes und Schädliches tun wollte. Daher tat der junge unerfahrene Heinrich vieles, was ihm feine Ehre brachte und den Haß der Fürsten und des Volkes zuzog.
Die Sachsen waren dem Könige, der ans einer fränkischen Fürstenfamilie stammte, nicht günstig gesinnt; überdies hatten sie allerlei Streitigkeiten mit dem Ratgeber des Königs, dem Erzbischos Adalbert von Bremen. Heinrich beschloß, die Sachsen niederzuhalten; er baute Burgen im Sachsenlande und legte starke Besatzungen hinein. Darüber wurden die Sachsen sehr erbittert und klagten, daß Heinrich sie wie Knechte behandle. Im Jahre 1073 brach ein Ausstand im Sachsenlande aus; 80 000 wehrhafte ^ Männer schwuren zusammen, daß sie das Unrecht und die Gewalttat, die Heinrich an ihnen verübe, abwehren wollten. Heinrich wurde von ihnen in der Harzburg
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_Iv Heinrich Henrich Heinrichs Heinrichs Agnes Hanno_von_Köln Heinrich Heinrich Hanno Hanno Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Hanno Heinrich Heinrich Hanno Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich
— 164 — *
Städten Zljrus und Sidon; von diesen Städten war die ägyptische Küste etwa 35 Meilen,*) die kleinasiatische um ein geringes weiter entsernt. Von Sidon bis zur Insel Cypern betrug die Entfernung etwa 30 Meilen und von hier bis zur Insel Rhodus das Doppelte. Von der Insel Rhodus aber konnte man mit ganz kurzen Fahrten von Insel zu Insel durch den Archipelagus Kreta und Griechenland und von hier aus mit Leichtigkeit Italien, Sizilien, Sardinien und die Küstenländer am Nordrande des Mittelländischen Meeres erreichen. Fast noch weniger Schwierigkeit machte die Fahrt längs der Nordküste von Afrika bis zu der Meerenge von Gibraltar oder, wie man damals jagte, bis zu den Säulen des Herkules. So lange die Schiffe noch unvollkommen waren, fuhren die Phönizier nur an den Küsten hin; später bauten sie größere Schiffe, zu denen ihnen die Cedern des Libanon vortreffliches Bauholz lieferten, und lernten die Fahrt zur Nachtzeit nach dem Stande der Gestirne richten. Nun befuhren sie das offene Meer, wagten sich sogar hinaus in den Atlantischen Ozean und drangen bis nach England und selbst in die Nordsee und Ostsee vor. Phönizische Seefahrer-haben schon 700 Jahre vor Christi Geburt, vom Roten Meere ausführend, das Kap der guten Hoffnung besucht und ganz Asrika umschifft. Überall legten sie an den Küsten des Festlandes und auf den Inseln Niederlassungen an, in die von den Einwohnern der benachbarten Länder alle möglichen Erzeugnisse des Bodens und des Gewerbsleißes zusammengebracht und von den Phöniziern gekauft und eingetauscht wurden. Auch mit den Euphratländern und selbst mit Indien hatten die Phönizier einen Handelsverkehr. Vom Mittelmeere führte eine Karawanenstraße an den Euphrat und den Persischen Meerbusen, aus der Tausende von Kamelen die Erzeugnisse Indiens: Elfenbein, Perlen, Gewürze, Goldkörner, Zinn nach Tyrus und Sidon brachten. Die Phönizier-waren aber nicht nur tüchtige Seefahrer und Handelsleute, sondern sie übertrafen auch alle Völker der alten Welt an Gewerb-fleiß. _ In den phönizifchen Städten waren zahllose Fabriken; dort fertigte man Gegenstände aus Glas, dessen Erfinder die Phönizier waren, Geräte, Waffen, Schmucksachen aus Bronze, zu der das Kupfer aus den spanischen, von Phöniziern angelegten und mit Verwendung von Sklaven betriebenen Bergwerken, das Zinn ans Britannien und Indien geholt wurde, Schmuckgegenstände aus Elfenbein und Bernstein, den die Phönizier an der Ostseeküste eintauschten. Das berühmteste Erzeugnis des phöni-zischen Gewerbfleißes waren die Purpurstoffe, aus seiner Wolle gewebt und mit dem Laste der Purpurschnecke, welche an der Küste von Palästina häufig war, gelblich, hochrot oder blaurot
*) Etwa soweit als Basel von Mannheim und Mainz.
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Extrahierte Personennamen: Sidon Sidon Christi Palästina
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15
Die Lage Deutschlands.
(Mitteleuropäische Einheitszeit). Siehe Abb. §10 und die daneben
stehende Tabelle.
Anmerkung: Die Staaten Europas, die sich den Greenwicher Zeitzonen noch nicht an-
geschlossen haben, sondern ihre Einheitszeit nach der Zeit der Landeshauptstadt einrichten, sind
fettgedruckt. Die Ziffer in Klammern gibt an, wieviel die Uhren nach der bett. Zonenzeit zu
früh oder zu spät gehen.
Westeuropäische
Einheitszeit
Meridian von
Greenwich
Großbritan-
nien
Niederlande
Belgien
Frankreich
Portugal
(— 37 Min.)
Spanien
Die Verein. Staaten und Kanada sind in 6 Greenwicher Zeitzonen eingeteilt, für
die folgerichtig der 60., 75., 90., 105., 120. und 135.° w. v. Gr. maßgebend sind. Die Zeiten
haben besondere Namen; die des 60. Grades heißt Atlantische Einheitszeit, die des 75. die Ost»
liche Einheitszeit, die des 90. Zentral-Einheitszeit usw.
6. Der Westpunkt Deutschlands liegt unter 6°, der Ostpunkt unter
23° ö. v. Gr. Zeitunterschied also 68 Minuten. Nachrechnen: 23—6 = 17 mal
4 Minuten.
c) Die Lage Deutschlands zu den angrenzenden Meeren und
Gebirgen.
7. Deutschland hat im Norden und Süden bestimmte Natnrgrenzen; es reicht § 11
vom „Fels zum Meer", von den Alpen bis zur Nord- und Ostsee. Von größter
Wichtigkeit ist die Seegrenze (Schutz vor Feinden, Handelsmöglichkeit). Frei-
lich ist unsere Nordseeküste im ganzen für die Schiffahrt sehr ungünstig (Watten-
küste), aber Dollart und Jadebusen, Weser- und Elbmündung gestatten die Ein-
fahrt der größten Seeschiffe, so daß hier die Welthäfen Bremen und Ham-
bürg, der Kriegshafen Wilhelmshaven und der Ende der Wer Jahre außer-
ordentlich erweiterte Emdener Hafen aufblühen konnten. Zur Zeit der Hansa
war die Ostsee am wichtigsten (Grund!), heute ist es die Nordsee (Grund! Deutsch-
land heute die zweitgrößte Handelsmacht der Welt).
8. Im Osten sind die Grenzen Deutschlands ganz, im Westen zum großen Teil
„osfen". Im Westen das Belforter Tor (Burgundische Pforte) zwischen Was-
genwald und Schweizer Jura und das offene Lothringen. Nach Osten wurde die
Mitteleurop. Osteuropäische
Einheitszeit Einheitszeit
15. Grad 30. Grad
östl. von Gr. östl. von Gr.
Schweden Ruhland
Norwegen ( + I1/4 Min.)
Dänemark Rumänien
Deutschland Bulgarien
Luxemburg Ostl. Türkei
die Schweiz Ägypten
Österr.-Ung. Britisch-Süd-
Serbien afrika
Bosnien
Westl. Türkei
Italien
Griechenland
( + 35 Min.)
Kongostaat
Deutsch-Süd-
westafrika
Einheitszeit
des 12v. Grades
östl. von Gr.
(4-3 Stunden der
Greenw. Zeit)
Chiues. Küste
Westliches
Australien
Einheitszeit
des 135. Grades
östl. von Gr.
<->-9 Stunden der
Greenw. Zeit)
Japan
Südaustralien
Einheitszeit
des 15v. Grades
östl. von Gr.
(-<-10 Stundender
Greenw. Zeit)
Ostliches
Australien
Abb. § 10.
Zeitzonen.
I Westeuro-
päische,
Ii Mitteleuro-
päische,
Iii Osteuro-
päische Zeit.
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TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Europas Spanien Kanada Deutschlands Deutschlands Deutschland Ostsee Bremen Deutschlands Lothringen Schweden Ruhland
Norwegen Japan Australien Westeuro-
95 Das Westdeutschewefland. ___§ 64
Abb. 3, §64. Frühlingssturmflut in der Nordsee.
(Aus dem Illustr. Deutschen Flottenkäender, Verlag Wilh. Köhler, Minden. Preis geb. 1 Mk.)
Das Bild zeigt uns so recht deutlich die furchtbare Gewalt der Naturkräfte, mit denen die
Küstenbewohner der Nordsee von alters her im Kampfe liegen. Haushoch schleudert der wütende
Weststnrm die schaumgekrönten Nordseewogen empor.
Abb. 4, §64. Schiffswrack im Wattenmeere.
Wehe dem Schiff, das bei rasendem Weststurm aus der offenen Nordsee ins Wattenmeer verschlagen
wird! Wie in grimmigem Zorne wird das Fahrzeug krachend ans die Wattenbank geschleudert
wo es dann später wie ein Koloß aus dem seichten Wasser herausragt, dem riesigen Elefanten
vergleichbar, der auf dem südafrikanischen Feld verendend hingestreckt liegt.
4. Helgoland ist keine Marschinsel, sondern ein dreikantiges, 13/4 km
langes Stück Gebirge von 60 m Höhe, ein „Tafelberg". (Wie kann hier Ge-
birge sein?) Die Insel tauschte Kaiser Wilhelm Ii. 1890 von den Engländern
gegen afrikanisches Gebiet ein. Wichtigkeit der stark befestigten Insel! das „deutsche
Gibraltar"! seit 1910 Kriegshafen. Schönheit der Insel: Rotes Gestein (Ton-
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TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch]]
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b
Abb, 5, §£64. Helgoland: Der Hengst (an der Nordspitze'der Insel).
Vor 50 Jahren führte vom „Hengst", einer losgetrennten Felssäule, noch eine Naturbrücke zur
^nsel hinüber, bis diese eines Tages in die Tiefe stürzte; ihre Trümmer wurden dann vom Wogen-
prall allmählich zu Schlamm und Sand zermahlen.
H. H ar m s, Erdkundliche Hilfsbücher für Lehrerbildungsanstalten. Präparandenheft I. 7
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
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TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle]]
Das Ostdeutsche Tiefland.
102
Ii, Iii, Skizze 1, § 67). Die Ostküste Schleswig-Holsteins ist eine Fördenküste,
die übrigen sind Haffküsten mit Dünen. Förden sind schmale Rinnen, vgl. die
Fjorde! Haffe sind Süßwasserseen, die mit dem Meere in Verbindung stehen.
Den Abschluß gegen das Meer bilden Inseln oder schmale Landzungen, Nehrun-
gen genannt. Nenne nach der Karte die 3 großen Hasse und die Nehrungen oder
Inseln, die sie abschließen!^) Wie entstehen die Dünen? 3—18 m hoch, vereinzelt
bis 45 m, die an der Saharaküste bis 170 m, meist in mehreren parallelen Reihen
> s. Text u. Bilder 3 u. 4, s 67 |. Das Wandern der Dünen! Befestigung der
Dünen! Beispiel des Manderns: Aus dem Dorfe Alt-Pillkoppen auf der Kurischen
Nehrung wurden die Einwohner durch die nahende Düne verdrängt und gründeten
Neu-Pillkoppen. Heute ist dieses durch die fortschreitende Düne verschüttet,
Alt - Pillkoppen dagegen wieder freigeworden und als Wohnstätte wieder her-
gestellt. Allmähliche Ausfüllung der Haffe.
2. Inseln. Von den 3 fruchtbaren Inseln (wo Alsen und Fehmarn?) ist das
vielfach gegliederte Rügen an der vorpommerschen Küste am größten (fast
1000 qkm). * Art der Ostküste dieser Insel liegt das Kreidegebirge frei.
Als mächtige Steilwand von 160 m Höhe ragt es unter dem Namen
Stubbenkammer (wohl = Stufenfels) aus dem Meere auf. (Die Kreide-
gebirge aufgebaut durch winzige Tierchen!) Die Schönheit dieser vielbesuchten
Stelle! (Verbindung von Meer und Fels; die weißleuchtende Steilwand,
am Fuße das blaue Meer, belebt von weißen Segeln und von Dampfern,
oben grüne Buchenwälder.) Hier der Badeort Saßnitz; Fährverbindung
mit Südfchweden. An der Nordküste erhebt sich das 55 m hohe Kalkstein-
Vorgebirge Arkona, das „deutsche Nordkap". Hier stand einst das Heiligtum
der Wenden, der vierköpfige Swantewit. Jetzt erhebt sich hier ein Leuchtturm.
Städte an der Ostseeküste.
§ 68 a) In Mecklenburg: Wismar (D, früher eine wichtige Hansastadt, jetzt längst überholt
durch Rostock au der Warnow, Mecklenburgs Haupthafeu und größte Stadt, Deutschlands
kleinste Universität. Rostocks Vorhafen ist Warnemünde mit Fähre nach Gjedser ans Falster,
Seebad. — Westl. von Warnemünde das Seebad Heiligendamm bei Doberan.
b) In Pommern: Stralsund /X, alte Hansastadt mit prächtigen mittelalterlichen Bauten;
Eisenbahnfähre nach Rügen. 1628uud 1809(Schill)! Greifswald O, Universität. — Auf Rügen
das Seebad Saßnitz, Fährverbindung mit Trelleborg in Schweden. (Andere Ortschaften auf
Rügen: das Seebad Binz mit Dünen; im Innern Bergen und Putbus.) — Auf Usedom
das Bad Heringsdorf und die Festung Swinemünde, der Vorhafen von Stettin. — Auf Wollin
das Seebad Misdroy und der Hafen Wollin (wohl an der Stelle des wendischen Nineta). —
An der Peeue Anklam O, mit Schiffbau und Reederei. — An der Oder: Stettin O, erster See-
Hafen Preußens (Getreide, Holz u. a.), Berlins Seehafen, Schiffbau (Werft „Bülkau"). —
An der östl. Ausfahrt des Pommerschen Haffs (Dievenow) Kammin, altes Bistum, fiel 1648
au Brandenburg. — Kolberg O, an? Bad; 1806—1807! — Landeinwärts Köslin O (am
140 m hohen Gollenberg mit einer für die Seefahrt wichtigen Landmarke) und Stolp /X mit
dem Hafen Stolpmünde; zwischen beiden das Bismarckfche Schloß Varzin. — Lauenburg
an der Leba.
*) Die mecklenburgisch-vorpommersche Küste bezeichnet man auch wohl als Bodden-
küste. Bodden (vgl. Bottich) sind im Gegensatz zu Fördeu mehr flachschüfselige, ge-
rundete Buchten mit engem Ausgang (f. z. B. auf Rügen nud auf Usedom),
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle]]